Kleinschnittger

der Konstrukteur Paul Kleinschnittger gründete 1949 mit seinem Geldgeber, dem Hamburger Kaufmann, Walter Lembke, die Kleinschnittgerwerke GmbH in Arnsberg/Westfalen, und begann 1950 mit der Serienfertigung.

Paul Kleinschnittger hatte bereits 1933 in Ladelund in Schleswig-Holstein ein kleines Leichtfahrzeug entwickelt, das mit einem 98ccm DKW Motor ausgestattet war und trotz einiger Abweichungen von der Norm, es hatte nur einen Scheinwerfer und keine Winker, eine Straßenzulassung in Niebüll erhalten. Diese Modell war aber nicht für die Serienfertigung tauglich. So entwarf Kleinschnittger eine völlig neue Aluminiumkarosserie, die er auf einen leichten Zentralrohrrahmen schraubte. Der extreme Leichtbau, dem Kleinschnittger frönte, ließ ihn sogar auf einen Anlasser verzichten. Stattdessen wurde der Kleinschnittger F125 wie ein Rasenmäher mit einem Seilzug angelassen. Auch einen Rückwärtsgang suchte man vergeblich; dafür war der F125 mit seinen 150 kg Leergewicht so leicht, dass man ihn bequem hinten anheben und herumdrehen konnte. Mit seinem Einzylinder-Zweitaktmotor von ILO mit 122 ccm Hubraum und Frontantrieb erreichte der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h.

Er verkaufte sich anfangs gut und bis 1957 wurden rund 3000 Kleinschnittger F 125 verkauft. Dies führte aber auch dazu, dass man versäumte rechtzeitig ein stärkeres Nachfolgemodell zu konstruieren. Erst 1955 stellte Kleinschnittger mehrere 250er-Prototypen vor. Zum Teil waren sie mit erstaunlichen Merkmalen, wie selbsttragender Stahlkarosserie, Mittellenkung und neuen Federungssystemen ausgestattet. Die 250 ccm ILO-Motoren waren über Silentblöcke gummigelagert.

In Serie ging dann aber 1957 nur der Kleinschnittger F 250 Super, der in der von Egon Brütsch entwickelten Schalenbauweise ausgeführt war. Er kam aber zu spät, die Kunden waren längst zu anderen Herstellern abgewandert und so ließen sich nur etwa 25 Stück verkaufen, bevor die Werkstore wegen Konkurs geschlossen werden mussten.