Phänomen

Nachdem Gustav Hiller in seiner Maschinenfabrik zunächst auch Fahrräder und ab 1900 auch Motorräder produziert hatte, stieg er 1905 mit der Serienfertigung des dreirädrigen Phänomobils in die Automobilproduktion ein. Dieses Fahrzeug hatte auffallende Ähnlichkeit mit der bei Cyklon in Berlin verkauften Cyklonette, was später auch zu Patentstreitigkeiten zwischen den beiden Firmen führte, zumal auch der Konstrukteur der Cyklonette einige Zeit bei Phänomen gearbeitet hatte. Angetrieben wurde das Phänomobil von Motoren aus eigener Entwicklung; anfangs von einem V2-Zylindermotor mit rund 900ccm, später von einem luftgekühlten Vierzylinder-Motor, der aus 1550ccm 12 PS entwickelte. Die Produktion des Dreiradfahrzeuges lief von 1905 bis 1927.  In den Jahren zwischen 1912 und 1927 fertigten die Zittauer auch vierrädrige PKW an. Anders als sonst bei Phänomen üblich, waren diese mit wassergekühlten Motoren versehen.  Das Karosseriewerk Aug. Nowack AG lieferte seit 1922 die Karosserien. Die Verkaufszahlen blieben aber aufgrund der starken Konkurrenz niedrig.

1927 bot ein Großauftrag der Reichspost der Firma die Möglichkeit sich auf die Produktion von Nutzfahrzeugen zu konzentrieren und die PKW-Produktion wurde eingestellt. Die Nutzfahrzeugproduktion, im großen Stil mit dem Phänomen R 4/6 begonnen, lief bis zur Enteignung der Firma nach dem 2. Weltkrieg. Es entstanden verschiedene Versionen des Phänomen Granit. Nach dem die Firma in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt und schließlich in der IFA aufgegangen war, verschwand auch langsam der Name und statt dessen wurden die Fahrzeuge nun Robur genannt.

Das Firmenzeichen des Karossiers Nowak
 
Phänomen Typ 10/30 von1916
Quelle: Wikipedia