Weidner

Die Firma Weidner in Schwäbisch Hall hatte 1920 mit der Produktion von Tabakschneidemaschinen und Fahrrädern begonnen, ehe sie 1931 in den Fahrzeugbau einstieg. Es entstanden zunächst PKW -Viehanhänger für Metzgereien oder Viehhändler. Das Programm wurde im Laufe der Jahre um landwirtschaftliche Anhänger und Landmaschinen ergänzt. 1957 entwickelte man den Prototyp eines kleinen Sportwagens, des Weidner Condor 70 S. Der Wagen ist eigentlich eine Konstruktion von Hans Trippel, die bei Weidner etwas überarbeitet in Serie gehen sollte. Der Condor verfügte über einen wassergekühlten Dreizylinder-Zweitakter mit 677ccm und einer Leistung von 32 PS, den Heinkel zulieferte. Die Karosserie war aus Kunststoff gefertigt, der Motor im Heck eingebaut. Weil der Name Condor anderweitig gesetzlich geschützt war, musste der Wagen dann als Weidner 70 S vermarktet werden.

Der Wagen hatte es schwer gegen die mächtige Konkurrenz der großen Hersteller, wie dem Goliath 1100-Coupe mit 55 PS, einem Fiat 1100 TV mit 50 PS oder etwa einem Fiat 600 mit 750 ccm-Abart-Motor und 41,5 PS. Zudem wurde er aufgrund des geringen Hubraumvolumens als Kleinwagen angesehen, was ebenfalls auf die Verkaufszahlen drückte. Statt der angestrebten 400 Wagen im Monat, wurden bis 1959 nur ganze 76 Stück gebaut.

Weidner stellte daraufhin die Produktion ein und wandte sich wieder anderen lukrativeren Tätigkeitsfeldern zu.

Der unten gezeigte Wagen stand im längst geschlossenen Kleinwagenmuseum in Störy,  heute soll er im PS-Speicher in Einbeck zu besichtigen sein.

Weidner Condor 70 S