Heinle & Wegelin / Vindelica
Die Firma Heinle & Wegelin aus Augsburg-Oberhausen produzierte bereits seit 1890 Fahrräder. 1898 begann die Produktion von Automobilen. Die Markennamen lauteten Heinle & Wegelin und Vindelica.
Es entstanden Motordreiräder, die den Dreirädern von De Dion-Bouton ähnelten. Konstrukteur des Fahrzeugs war Oskar Blessing, der basierend auf einem Entwurf von Ludwig Rüb diesen verbesserte und zur Serienreife brachte. Heinle & Wegelin präsentierten ihr neues Fahrzeug auf der Motorwagen-Ausstellung 1898 in Düsseldorf. Dieses Fahrzeug wird als zweisitzig beschrieben. Der Motor leistete 2 PS.
Die späteren Serienmodelle hatten einen Einzylinder-Viertaktmotor mit Luftkühlung, der 1,5 PS leistete. Hinter dem vorderen Sattel war wahlweise ein zweiter Sattel, so dass zwei Personen in Tandemsitzweise auf dem Fahrzeug Platz nehmen konnten, oder eine nach rückwärts gerichtete Sitzbank, auf der zwei Personen sitzen konnten. Mit dem Erwerb eines einachsigen Anhängermodules, bei den die Sitzbank nun wieder nach vorne ausgerichtet war, konnte man zwei weitere Personen transportieren. Das Fahrzeug war ohne Anhänger 200 cm lang, 100 cm breit und 85 cm hoch. Die Anhänger waren auch als Kranken- oder Gepäckwagen erhältlich, was die Einsatzmöglichkeiten des kleinen Fahrzeuges beträchtlich erweiterte. So wurde ein Vindelica Dreirad mit Personenanhänger bei der Augsburger Feuerwehr verwendet, um die Wehr schneller zum Brandherd zu transportieren.
Ende 1900 endete die Produktion, als die Firma in die Insolvenz geriet. 1903 wurde das Unternehmen schließlich gelöscht
Ein Exemplar des Vindelica Dreirad von 1899 ist heute im Deutschen Technikmuseum in München ausgestellt
