AWS (1)

AWS steht in diesem Fall für Automobilwerke Salzgitter. Die Firma wurde nach dem 2. Weltkrieg bereits 1945 als Reparaturwerk für US-amerikanische Jeeps von Janssen & Mikolajczyk gegründet und begann noch im gleichen Jahr aus alten zurückgelassenen US-Jeeps Autos umzubauen und als NAM (Niedersächsisches Auto- und Motorenwerk) -Jeep zu vermarkten. Ab 1948 nannte sich die Firma dann AWS und brachte neben den Jeep-Umbauten auch den Elsbett-Wagen an den Start. So genannt nach seinem Konstrukteur, Ludwig Elsbett, der zuvor bei den Junkers Werken in Dessau Flugzeuge konstruiert hatte.

Der Elsbett-Wagen war, für die damalige  Zeit absolut ungewöhnlich, eine Mischung aus Großraumlimousine und Kombiwagen mit 3 Sitzreihen, 4 Türen und großer Heckklappe. Nach Umlegen der Sitze stand eine Ladefläche von 2,50m zur Verfügung. Auch der Antrieb des Fahrzeuges war ungewöhnlich, verwendete Elsbett doch einen Diesel-Sternmotor unter der Motorhaube, der seine Luft von unten ansaugen sollte und verzichtete daher auf einen Kühlergrill an der Fahrzeugfront. Der Zweitakt-Diesel-Sternmotor hatte vier Zylinder und schöpfte aus 2000ccm 50 PS, was ausreichte, um den großen Wagen auf 120km/h zu beschleunigen. 

Da das Fahrzeug von Radstand und Länge beträchtliche Ausmaße hatte, lag es Nahe, auch eine Lastwagenversion zu bauen, die dann auch einen Grill mit dem Hinweis auf die Motorisierung in der Front trug.

Obwohl 12 Versuchswagen gebaut wurden und das Fahrzeug zur Serienreife entwickelt war, ging es nie in Serie. Die Firma musste nach ca. 3000 ausgelieferten Fahrzeugen aufgeben, weil keine US-Jeeps mehr zur Verfügung standen und die bereits zugesagte Finanzierung der Elsbett-Wagen Produktion nach einem Rückzug der damaligen Niedersächsischen Regierung zusammenbrach.  

Ein Exemplar des AWS Jeeps ist seit 2017 im Besitz der stadthistorischen Sammlungen des Museums Schloss Salder in Salzgitter und wird zurzeit restauriert.

     Logo der Vorläuferfirma

Frontemblem am Elsbett-Lastwagen