Brütsch
Egon Brütsch begann 1951 in Stuttgart mit dem Bau von Kleinwagen mit Kunststoffkarosserie. Zunächst entwickelte er zwei Prototypen, den Brütsch Eremit und den Brütsch Zwerg. Beide Fahrzeuge waren Dreiräder, die mit kleinen Einzylinder-Zweitaktmotoren von 77, bzw. 125ccm Hubraum ausgerüstet waren. Durch die Bauweise und die Verwendung von Kunststoff konnte das Gewicht auf 100kg beschränkt bleiben. Dann entwickelte Brütsch den Brütsch Spatz, der über einen 200ccm Motor von Fichtel & Sachs verfügte und den kleinen Zweisitzer auf 90 km/h beschleunigte. Bei Brütsch in Stuttgart entstanden nur 3 Fahrzeuge dieses Typs, aber Brütsch vergab Lizenzen. So wurde der Wagen in der Schweiz von der Fahrzeugfabrik Wollerau als Belcar produziert. In Deutschland erwarb die Harald Friedrich GmbH eine Lizenz und gründete mit den Victoria Werken aus Nürnberg als Partner die BAW (Bayrische Automobil Werke) zur Produktion des Fahrzeuges. Da Brütsch bei seinen Spatz auf einen Stahlrohrrahmen verzichtet hatte und die Räder direkt an der Kunststoffkarosse befestigte, kam es zu Rissen im Kunststoff. Bei BAW wurde daraufhin nachträglich ein solcher Rahmen konstruiert und in den Spatz implantiert. Dies nahm man zum Anlass, die Lizenzgebühren an Brütsch nicht länger zu zahlen. Mit einem 250ccm Motor von Victoria und angepasstem Getriebe wurde der Wagen schließlich zum Victoria 250, der nun in Nürnberg produziert wurde.
Der Brütsch Zwerg wurde in Frankreich als Avolette in Lizenz gebaut und von 1955-1960 als offener Zweisitzer produziert. In Deutschland entwickelte Brütsch noch einen einsitzigen Brütsch Zwerg, der aber nur 12 mal gebaut wurde.
Als kleinstes Auto der Welt wurde die Brütsch Mopetta entwickelt. der einsitzige Wagen wurde von einem 50ccm ILO-Motor angetrieben. Auch von diesem Fahrzeug wurden nur geringe Stückzahlen produziert. Heute ist die Brütsch Mopetta ein gesuchtes Sammlerfahrzeug. Auch für dieses Modell vergab Brütsch eine Lizenz und so wurde das Fahrzeug kurze Zeit unter dem Markennamen Mopetta in Frankfurt am Main hergestellt.
Als weitere Fahrzeuge entwickelte Egon Brütsch den Brütsch Rollera, den Brütsch Bussard, den Brütsch Pfeil und den Brütsch V2.