Fafnir

Das Unternehmen wurde bereits 1894 in Aachen gegründet, stellte aber zunächst Nähmaschinennadeln und später Fahrradspeichen her. Nachdem der Markt für Fahrräder gesättigt war, stieg man bei Fafnir in die Produktion von Zuliefermotoren für Motorräder und Automobilen ein. Die 1- und 2-Zylinder V-Motoren leisteten 2 bis 8 PS. Da die Motoren als preiswert und standfest galten, fanden sie guten Absatz.

1904 verkaufte man "Kit Cars", d. h.; Fafnir verkaufte einen Bausatz, aus dem sich der Käufer sein eigenes Auto zusammenbauen konnte. Anders als bei modernen Kitcars, bei denen der Käufer die technische Seite in Form eines Spenderautos beisteuern muss, lieferte Fafnir nur die technische Seite, wie Motor und Getriebe, später auch das Fahrgestell, und überließ dem Käufer die Herstellung der Karosserie. Der Bausatz beinhaltete zunächst einen Zweizylindermotor mit 6 PS und später einen Vierzylinder mit 16 PS. Die Fahrzeuge wurden unter dem Namen Omnimobil vertrieben und erfreuten sich großer Beliebtheit.

Erst ab 1908 wurden mit dem Fafnir Typ 274 mit bis zu 14 PS, der 60 km/h erreichte und dem Fafnir Typ 284 mit 16 PS und einer Höchstgeschwindigkeit bis 70 km/h eigene , fertige Fahrzeug hergestellt. Nachdem während des 1. Weltkrieges die Produktion sehr zurückgefahren wurde, begann man 1919 wieder mit dem Fafnir Typ 471 und dem Fafnir 8/50 PS Sport moderne Autos zu bauen.

 Da Fafnir die Umstellung auf Fließbandproduktion, wie bei Opel, nicht gelang, war die Herstellung der Wagen aber bald nicht mehr profitabel und 1928 musste Fafnir schließen.

2013 wurde ein Fafnir Typ 471, der ursprünglich 1919 als Phaeton gebaut wurde und später zum Pick Up umgerüstet wurde, von der Firma  FEV GmbH wieder aufgebaut. Im Industriemuseum 'Zinkhütter Hof' in Stollberg ist ein weiteres Fahrzeug, ein Fafnir 471 zu bewundern.