Ferbedo

Ferbedo, heute eher noch bekannt als Hersteller von Spielwaren, wurde bereits 1898 von Ferdinand Betthäuser in Nürnberg gegründet und fertigte zunächst vorwiegend Panzerschränke. Später erfolgte der Umzug nach Nürnberg-Doos und die Umbenennung in Ferbedo. Ferbedo steht für Ferdinand Bethäuser Doos. 

Weniger bekannt ist, dass Ferbedo in der Zeit von 1923 bis1926 auch Motorräder und Automobile herstellte. Auch hier entwickelte man das Automobil aus dem Motorradbau, ging aber vollkommen andere Wege, als die Mitbewerber jener Zeit. Heraus kam ein sehr kurioses Modell, das der Beschreibung lohnt. Der Ferbedo war nicht drei- sondern vierrädrig konstruiert, übernahm vom Motorradbau die schmale Bauweise und die Sitzanordnung auf einer langen dreisitzigen Bank. Die Räder waren als Speichenräder ausgeführt, aber kleiner als beim Motorrad und unter einer eckigen Schutzblech-Trittblech-Konstruktion angebracht. Man könnte fast meinen, hier wurde das erste Quad in Deutschland produziert. Der Motor befand sich vor dem Fahrer und war wie bei einem "richtigen Automobil" jener Zeit hinter einem modischen Spitzkühler versehen, und unter einer Motorhaube versteckt. Gelenkt wurde mit einem Lenkrad. Der Fahrer und die Beifahrer saßen ohne Scheiben und Schutzdach dem Wetter ausgeliefert, wie beim Motorrad, im Freien. Damit der dritte Passagier nicht von der Bank fallen konnte, hatte man am Heck noch eine putzige Rückenlehne angebracht.

Ein Ferbedo Automobil ist leider nicht erhalten geblieben. Die Firma besann sich nach der Automobilphase auf andere Fabrikationszweige, wie z. B. den Spielwarenbau und  erst 2018 musste das ehemalige Familienunternehmen, dessen Firmensitz zuletzt in Fürth lag, Konkurs anmelden und wurde in andere Hände übergeben.