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Herbstausfahrt 2021: Rund um Altenmedingen vom 17.09-19.09.2021

Mit 10 Fahrzeugen starteten wir am 17.09.21 zu unserer diesjährigen dreitägigen Oldtimerwanderung in die Elbregion. Um es schon einmal vorwegzunehmen, alle Oldtimer haben die insgesamt 460 Kilometer lange Strecke problemlos und ohne Pannen bewältigt. Dabei wurden sie gerade beim Durchfahren der Höhenzüge des Drawehns mit Steigungen bis zu 13% doch ordentlich gefordert. Der Streckenverlauf leitete die Fahrzeuge durch ausgedehnte Waldgebiete, über Höhenzüge mit spannenden Serpentinenfahrten, entlang der Elbuferstraße und der Straße der deutschen Einheit. Dabei musste die Elbe zweimal mit der Fähre überwunden werden.  Da das Führungsfahrzeug ein VW Käfer 1200 mit 30 PS aus dem Jahre 1959 war, kam auf jeden Fall keine Hektik in der Kolonne auf. Jedes Fahrzeug konnte gut das vorgegebene Tempo einhalten, denn ein alter Käfer beschleunigt nicht, nein, er nimmt gemächlich, aber spürbar Fahrt auf. Doch nun soll der Reihe nach berichtet werden.

Wir starteten nach einer kurzen Fahrereinweisung in Groß Hehlen und fuhren über Hermannsburg und Unterlüß nach Ebstorf. Dabei mussten wir nur kurz die Bundesstraße 71 nutzen. Ansonsten galt für die gesamte Oldtimerwanderung, dass überwiegend kleine, abseits der Hauptverkehrswege gelegene Straßen befahren wurden. Das erste Etappenziel war die Ebstorfer Klosteranlage des im Jahre 1160 erbauten Klosters Mauritius. Leider konnten wir die Anlage nur von außen besichtigen, da Führungen nur am Wochenende stattfinden. Das Kloster, das seit Ende des 12. Jh. ein Benediktinerinnen Kloster ist, wurde durch seine riesige mittelalterliche Weltkarte berühmt. Heute beherbergt es ein Damenstift.

Traditionsgemäß findet auf jeder Oldtimertour auch ein Picknick statt. Hierzu steuerten wir über Bad Bevensen und Altenmedingen die Königsgräber bei Niendorf an und verbrachten dort unsere Mittagspause. Die beeindruckende Grabanlage, die in der Jungsteinzeit (3300-3000 v. Chr.) entstanden ist, hat vermutlich ihren Namen aufgrund der Größe der Steingräber erhalten.

Um den Michaelishof/Arche-Hof in Sammatz zu erreichen, lenkten wir anschließend im gemütlichen Wandertempo unsere Oldtimer durch einer der schönsten zusammenhängenden Mischwälder Norddeutschlands, die Göhrde. Ihre Existenz verdankt die Göhrde der Jagdfreudigkeit Lüneburger und Hannoverscher Landesfürsten. 

Wer glückliche Kühe, Schafe oder Schweine sehen möchte und sich gleichzeitig einen Eindruck über gelungene biologische Landwirtschaft verschaffen will, der ist auf dem Michaelishof richtig. Unglaublich vielseitig war das Gelände um die Hofanlage herum und lud uns zu ausgiebigen Erkundungsgängen ein. Nach einer Stärkung im gemütlichen Restaurantbereich des Hofes setzten wir die Fahrt über Pommoisel und Oldendorf nach Bohndorf bei Altenmedingen fort. Dort erwartete uns das Landhotel Stössels, das für die nächsten 3 Tage unser „Basislager“ sein sollte.


Elbquerung per Fähre
Mit dem Ausflugsdampfer auf der Elbe dei Dömitz
Schiffshebewerk
Ziel an der Wolterburger Mühle
Bis zum nächsten Mal
Klosterkirche in Ebstorf
Picknick an der Königsgräbern
Königsgräber
Fahrt entlang des Elbdeichs

Langschläfer hatten am Folgetag keine Chance. Bereits um 8.30 Uhr setzte sich die Oldtimerkolonne wieder in Bewegung. Zügig war die Fahrt nach Dömitz, verbunden mit der ersten Elbüberquerung von Neu Darchau nach Darchau. Wir hatten die Straße fast für uns allein, denn so früh am Samstagmorgen zeigten sich nur wenige Verkehrsteilnehmer auf unserer Route entlang der Elbe auf der „Straße der Deutschen Einheit“. Belohnt wurden wir für das frühe Aufstehen mit einer eindrucksvollen, zweistündigen Schiffstour auf der Elbe.

Im Anschluss an die Schiffstour setzten wir unsere Oldtimer wieder in Bewegung, führten in Dömitz einen gemeinsamen Tankstopp durch und folgten der Straße der Deutschen Einheit entlang der Elbe bis zur Fähre Lenzen-Pevestorf. Wieder wurde die Elbe überquert. Diesmal aber in zwei Etappen, denn diese Fähre war deutlich kleiner als die Fähre von Neu Darchau nach Darchau. Unser neues Etappenziel war die kleine Stadt Hitzacker an der Elbe. Erstmals 1162 wurde Hitzacker unter dem Namen „Hidesaker“ urkundlich erwähnt. Von 1604-1636 war Hitzacker die Residenz des Welfenherzogs August d. Jüngeren.

Der Parkplatz am Jachthafen in Hitzacker bot allen elf Fahrzeugen ausreichende Parkmöglichkeiten. Hier stellten wir unsere Fahrzeuge ab und erkundeten die Stadt.

Die nun folgende letzte Etappe zurück nach Bohndorf führte uns entlang der Elbuferstraße über einen Streckenverlauf mit steilen Berg- und Talfahrten und wunderbaren Aussichten auf die Elbe, die sich versöhnlich in der Abendsonne präsentierte. Eine Entschädigung der Elbe für den sonst so bedeckten, sonnenlosen Tag?

Im Gegensatz zum Vortag konnten wir uns am Sonntag, dem letzten Tag unserer Tour, mehr Zeit lassen. Und so brachen wir erst um 10.00 Uhr zu unserer nächsten Etappe, dem Schiffshebewerk in Scharnebeck auf. Das gigantische Bauwerk, das 1976 den Betrieb aufgenommen hatte, wurde mit einem Kostenaufwand von 190 Millionen DM in 8-jähriger Bauzeit erstellt. Das Bauwerk zählte damals zu Europas größtem Schiffshebewerk. Zwei Riesen-Wassertröge, die jeweils ein Gesamtgewicht vom 5800 t. aufweisen (das wären etwa 6000 Autos der Mittelklasse) heben jährlich ca. 21.000 Schiffe über einen Höhenunterschied von 38 m. Dies alles konnten wir im Informationszentrum der Anlage erfahren. Die verschiedenen Modellansichten des Schiffshebewerks verschafften uns zunächst einen Gesamteindruck über die Anlage, der durch die Realbegegnung noch um ein Vielfaches übertroffen wurde.

Das letzte Etappenziel unserer Oldtimerwanderung war die Woltersburger Mühle am Rande von Uelzen. Wir erreichten diese letzte Sehenswürdigkeit von Scharnebeck aus über Barendorf, Vastorf, Bienenbüttel, Altenmedingen, Bad Bevensen und Molzen. Hier folgten wir einer sehr schmalen, kleinen Landstraße, die eher einem geteerten Wirtschaftsweg glich, aber dennoch eine offizielle Landstraße nach Woltersburg war. Am Ziel angekommen positionierten wir die Fahrzeuge auf dem Innenhof der Mühle zu einem Abschlussfoto, erkundeten das weitläufige Gelände mit seinen Biotopen und Skulpturenpfaden und ließen die Herbstausfahrt 2021 bei einer ausgedehnten, letzten Kaffeepause ausklingen.