Kayser
Die Pfälzische Nähmaschinen- und Fahrradfabrik, 1864 als Gebrüder Kayser AG in Kaiserslautern gegründet, verdiente ihr Geld in erster Linie mit Nähmaschinen und Fahrrädern. Aber bereits 1899 stellte man das erste Automobil aus Kaiserslautern vor. Dies war zunächst ein Dreiradwagen, der seine Herkunft vom Fahrrad- bzw. Motorradbau nicht leugnen konnte. Erst 1902 wurde ein Vierrad-Fahrzeug angeboten, der Kayser Primus. Diese Fahrzeuge wurden bis 1903 gebaut. Die Fahrzeuge verfügten über wahlweise über einen 1-Zylindermotor mit 7PS, oder einen 2-Zylindermotor mit 14 PS. Der vorne eingebaute Motor, der sowohl Benzin als auch Spiritus verbrennen konnte, leitete die Kraft mittels Riemen auf ein Zahnradgetriebe. Das Getriebe schließlich sorgte durch eine Kette für den Vortrieb an den Hinterrädern.
Kayser Motorwagen wurden mit sehr unterschiedlichen Karosserien und für verschiedene Zwecke angeboten. Da es keine Fließbandfertigung gab, konnten die Fahrzeuge nach Kundenwünschen konfektioniert werden. Vom 3-sitzigen Personenwagen bis zum 10-sitzigen Kleinbus oder gar Lastwagen konnten alle Ausführungen geliefert werden. Als eine der ersten deutschen Automobilfirmen stattete Kayser seine Fahrzeuge mit Luftreifen aus.
1903 stellte die Firma auf der Internationalen Automobilausstellung in Berlin eine Neuentwicklung vor. Mit Vierzylindermotor und modernem Bienenkorbkühler war das Fahrzeug durchaus auf dem Stand der Technik. Es blieb aber wegen der anhaltend schlechten wirtschaftlichen Lage bei zu geringen Verkaufszahlen und die Produktion rechnete sich nicht. So besann man sich bei Kayser wieder auf die Kerngeschäfte und die Automobilproduktion wurde 1903 nach der Auslieferung der bereits bestellten Fahrzeuge einstellt.
Überlebende Fahrzeuge gibt es nicht.