Leichtbau Maier
Dipl.-Ing. Friedrich Eugen Maier ist eine zu unrecht vergessene Gallionsfigur des deutschen Automobilbaus. Er beginnt seine Karriere als Flugzeugingenieur bei Junkers in Dessau und kommt über Stationen bei Albatros und Focke Wulf schließlich 1931 zur Gründung seines eigenen Betriebes, der Leichtbau Maier in Berlin Charlottenburg. Sei erstes Patent ist das zum Bau einer selbsttragenden Ganzstahlkarosserie. Als die Nationalsozialisten 1933 zum Bau eines deutschen "Volkswagens" aufriefen, beteiligten sich neben Ferdinad Porsche auch andere Ingenieure an der Ausschreibung für dieses Projekt, so auch Eugen Maier. Die Vorgaben für die Entwicklung waren:
- geschlossene Karosserie
- Platz für 4 Personen
- Autobahntauglichkeit
- Heckmotor
- maximal 990,- RM (Reichsmark)
Maier erkannte, dass eine windschlüpfrige Konstruktion nötig war, um die Vorgaben umzusetzen und setzte auf Leichtbau. 1935 war sein Prototyp fertig und die zugehörigen Patente wurden veröffentlicht. Da Maier aber Differenzen mit den Nationalsozialisten hatte, wurde sein Entwurf einfach abgelehnt. Ein Jahr später wurde auch sein Betriebsgelände in Berlin von der Regierung übernommen und er wurde dazu genötigt Wehrmachtslastwagen zu reparieren. Der Prototyp verblieb auf dem Gelände und wurde während eines Bombenangriffes 1943 beschädigt. Nach dem Krieg wurde das Auto noch einmal als Requisite im Film "Tagelöser und Wolff" verwendet und dann verlor sich seine Spur.
Dem Düsseldorfer KFZ-Sachverständigen Jörg Jansen ist es zu verdanken, dass der Prototyp wiedergefunden und als solcher identifiziert wurde, was nicht so einfach war. So hatte man ihm, um ihn fahrtüchtig zu machen, eine halbe VW-Käfer Bodengruppe nebst Käfermotor implantiert, statt des dort ursprünglich werkelnden DKW Motors.
Der gerettete Prototyp ist heute im Zylinderhaus Museum in Bernkastel-Kues zu bewundern.