Mauser
Die Firma Mauser ist eine der ältesten Waffenfabriken Deutschlands. Besonders im Bereich Handfeuerwaffen hat sie sich im Laufe der Jahre durch Patente hervorgetan. Dabei bediente die Firma Mauser in Oberndorf neben dem militärischen Bedarf auch die Jäger mit Jagdwaffen.
Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg durfte Mauser keine militärischen Gewehre mehr herstellen und suchte, weil der Jagdwaffenverkauf die Auftragsbücher allein nicht füllen konnte, nach einem neuen Betätigungsfeld. In dieser Situation wurde man auf den Einspurwagen von Gustav Winkler aufmerksam. Mauser verbesserte die Konstruktion und übernahm die Produktion des Wagens. So stellte man anlässlich der Berliner Automobil-Ausstellung 1921 das Mauser Einspurauto 2/6 PS vor.
Dieses Auto fuhr auf zwei Rädern, die wie beim Motorrad hintereinander angebracht waren, nutzte aber für den Stopp und das Anfahren zwei seitliche Stützräder, die während der Fahrt hochgeklappt wurden. Der Wagen war mit einem 500ccm Einzylindermotor ausgestattet, der 6 PS mobilisierte. Man konnte damit ca. 60 km/h fahren. Das Modells wurde von 1923 bis 1925 bei Mauser in Serie gefertigt. Insgesamt wurden rund 300 dieser Fahrzeuge gebaut. Neben diesem skurrilen Fahrzeug gab es aber auch normale vierrädrige Automobile, die im Werk angefertigt wurden. Zu diesen gehört der Mauser 6/24 PS Typ M 6, der von 1923 bis 1926, und dessen Nachfolger, der Mauser 6/24 PS Typ M 7, der von 1926 bis 1927 produziert wurde. Diese Modelle verfügten über vorne eingebaute Vierzylindermotoren mit 1500ccm Hubraum und 24 PS und einen Kardanantrieb auf die Hinterräder. Als man 1927 die Produktion von Automobilen in Oberndorf einstellte, wurde der Einspurwagen noch bis 1929 von Winkler selbst weiterproduziert.
Im Heimatmuseum der Stadt Oberndorf/Neckar ist ein Mauser 6/24PS Typ M 7 von 1927 zu bewundern. Auch im Fahrzeugmuseum Marxzell in Baden-Württemberg kann man einen Mauser-Einspurwagen betrachten.