NAG

Die Neue Automobil-Gesellschaft AG, ab 1915 in Nationale Automobil-Gesellschaft umbenannt, war von 1901 bis 1930 ein großer Kraft- und Nutzfahrzeughersteller, der in Berlin Oberschöneweide residierte. 1901 übernahm Emil Rathenau, der Gründer der AEG, die AAG (Allgemeine Automobil Gesellschaft), die zu dieser Zeit den Klingenberg-Wagen produzierte und ließ sie fortan als NAG firmieren. Ab 1902 übernahm die Kühlstein AG mit ihrem technischen Direktor Joseph Vollmer die Automobilabteilung. Er begann mit der Produktion des NAG Typ A mit einem Zweizylinder 10 PS Motor und Kardanantrieb, sowie dem NAG Typ B mit einem Vierzylinder 20 PS Motor und Kettenantrieb. 1905 ergänzte ein 40 PS-Wagen die Modellpalette und ab 1909 erschienen die ersten Elektromobile, die vor allem als Kraftdroschken ihren Absatz fanden. Die meisten gingen an ein Droschkenunternehmen, das der AEG gehörte. Ab 1908 wurden die leistungsgesteigerten Vierzylinder-Modelle NAG Typ K6 und NAG Typ K8 produziert und der NAG Typ K2 Puck erschien. Bis zu Beginn des 1. Weltkrieges hatte sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Modellen herausgebildet. Insgesamt wurden neben den LKW und Bussen neun verschiedene PKW-Typen angeboten. Dies führte 1921 zu einer Typenbereinigung und es wurde nur noch der NAG Typ C 4 10/30PS angeboten, der über einen 2500ccm Motor verfügte.  Dieser, von Christian Rieken (vormals bei Minerva und Métallurgique beschäftigt) konstruierte Wagen, errang in der Folgezeit viele sportliche Erfolge.

1926 übernahm die NAG die Marke Protos und  kurz darauf die Marke Presto, die gerade Dux geschluckt hatte. Obwohl Lizenzen nach Ungarn vergeben worden waren, traten erste wirtschaftliche Probleme bei NAG auf. Ein Rechtsstreit um die Rechte beim Sattelschlepperbau, den NAG verlor, verstärkte die Probleme so, dass 1930 der Zusammenschluss mit Büssing zur Büssing NAG erfolgte, um wenigstens den Nutzfahrzeugbau weiter betreiben zu können.

NAG von 1908
Quelle: Wikipedia