Pfingstfahrt 2018 in den Teutoburger Wald

eine Fahrt- drei Länder

 

 

Samstag,  19.05.2018

Wir trafen uns morgens um 9.00 Uhr auf dem Parkplatz des Schulzentrums Burgstraße und starten von dort aus auf die B3  in Richtung Hannover. Dieser folgten wir bis auf den Messeschnellweg und verließe ihn erst, um auf den Südschnellweg (die B6) zu gelangen. Diesem folgten wir bis zum Ricklinger Kreisel, wo wir die dritte Ausfahrt auf die Bückeburger Allee (B 65) nahmen. Ihr folgten wir nur bis zum nächsten Kreisel, wo wir dann erneut die dritte Ausfahrt nahmen. Sie führte uns auf die Hamelner Chaussee, die B217, die uns bis nach Hameln begleitete.

In Hameln trafen wir auf die B1, der wir über die Weser folgten. Bei Wangelist verließen wir die B1 wieder und folgten der B83 ein Stück die Weser hinauf bis Emmerthal. Hier bogen wir rechts ab und befuhren die L431 in Richtung Bad Pyrmont, die uns direkt zum Schloss Hämelschen Burg führte. Hier durften wir unsere Autos auf dem Wirtschaftshof der Burg, in Fahrtrichtung links, abstellen. 

Nun erwartete uns eine etwa 1-stündige Sonderführung (10,- €) durch die Hämelschen Burg. Nach dem Ende der Besichtigung bot das Café im Wirtschaftshof der Burg einen kleinen Imbis und wir hatten Gelegenheit Schloss (ein Juwel der Weserrenaissance) und Umgebung noch ein wenig auf uns wirken zu lassen.

Dann ging es weiter auf der L431 und über Amelgatzen, wo leider die Brücke gesperrt war. daher mussten wir einen Umweg machen und über andere Nebenstraßen bis zur Abtei Marienmünster fahren. Die Abtei Marienmünster ist ein ehemaliges Benediktinerkloster in der nordrhein-westfälischen Stadt Marienmünster. Das Kloster wurde 1803 aufgehoben. Von 1965 bis 2014 lebten dort Passionisten, die die umliegenden Pfarreien seelsorgerisch betreuten. Die Abteikirche Sankt Jakobus der Ältere mit der J. P. Möller-Barockorgel von 1738 ist das geistliche Zentrum des Pfarrverbundes. Hier besichtigten wir auf eigene Faust die Anlage und die Stiftskirche. Im Hotel Klosterkrug war bei schönem Wetter eine Kaffeepause angesagt.            

Dann machten wir uns auf zur letzten Etappe für den Tag. Wir verließen die Abtei und bogen auf die B239 in Richtung Bad Meinberg. Bei nächster Gelegenheit verließen wir diese Straße allerdings wieder und bogen links in Richtung Entrup, Amt Nieheim auf die L886. Kurz vor dem Amt Nieheim hielten wir uns links und fuhren auf die Ostwestfalenstraße, die B 252, der wir bis zur Abfahrt Richtung Bad Driburg folgten. Dann ging es durch den Hinnenburger Forst und das Emder Bachtal nach Bad Driburg bis nach Willebadessen. In Willebadessen, im HK Hotel Willebadessen waren unsere Zimmer mit Halbpension reserviert und das Abendessen wartete auf uns.

 

 

Sonntag, 20.05.2018

Nach einer ruhigen Nacht machen wir uns bei strahlendem Wetter gleich um 9.00 Uhr zur nächsten Tour auf. Zunächst fuhren wir auf der L828 zurück in Richtung Norden. Über Altenbeken und Horn Bad Meinberg  zu den Externsteinen. Dazu bogen wir in Horn Bad Meinberg am Ende der Paderborner Straße links in die Externsteiner Straße ab und die nächste Straße wieder links zum Info-Zentrum Externsteine. Die Externsteine sind eine markante Sandstein-Felsformation im Teutoburger Wald und als solche eine herausragende Natursehenswürdigkeit Deutschlands, die unter Natur- und Kulturdenkmalschutz steht. Die Felsen sind vom Wiembecketeich und einer parkartigen Anlage umgeben. Den Externsteinen werden besondere kulturgeschichtliche Bedeutungen zugeschrieben. Die Deutung der Externsteine als ein germanisches Heiligtum, das von Karl dem Großen zerstört worden sei, erlebte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem allgemein aufkommenden Interesse an Vor- und Frühgeschichte einen ersten Höhepunkt, um sich dann von den 1920er Jahren bis 1945 erneut großer Popularität zu erfreuen. Ausgrabungen erbrachten jedoch keinen eindeutigen Nachweis einer kultischen Nutzung in ur- oder frühgeschichtlicher Zeit, sondern belegen menschliche Aktivitäten erst für das frühe Hochmittelalter. Nach ca. 1 Stunde trafen wir uns wieder am Parkplatz und setzten unseren Weg fort.

Nun ging es zum LWL Freilichtmuseum Detmold. Hierzu fuhren wir zurück zur Externsteiner Straße und bogen links in Richtung Heiligenkirchen ab. Dort hielten wir uns rechts und folgten der Paderborner Straße bis zur Zufahrt zum Freilichtmuseum. Nach Absprache mit der Museumsleitung fuhren wir  nach dem Eingang gleich links auf den Wirtschaftsweg bis zur Tankstelle, wo wir einen Stellplatz zugewiesen bekamen. Nachdem die Autos abgestellt waren, liefen wir auf eigene Faust über das große Gelände des Freilichtmuseums  mit 100 Gebäuden mit Exponaten zu traditioneller Lebensart & Handwerkskunst. Hier hielten wir uns über Mittag auf. Viele Teilnehmer versuchten die örtlichen Spezialitäten, wie den Lippischen Pickert.

Um 17.00 Uhr ging es dann wieder weiter zum Hermannsdenkmal. Hierzu fuhren wir zunächst in Richtung Willebadessen, bogen aber gleich wieder rechts nach Hiddesen ab. Dort fuhren wir links in die Hindenburgstraße und folgen der L828 über eine Spitzkehre zum Parkplatz Hermannsdenkmal.  Nach der Besichtigung ging es dann wieder zurück zum Hotel. Hierzu fuhren wir weiter und folgten der Denkmalstraße bis Heiligenkirchen, wo wir rechts Richtung Paderborn abbogen. Kurz vor Schlangen unterquerten wir die B1 und stießen nach einer Linkskurve auf die Lippspringer Straße, wo wir uns nach rechts wendeten. Gleich an der nächsten Kreuzung fuhren wir halblinks in die Obere Straße, der wir an Bad Lippspringe vorbei folgten. Hinter dem Kurbad trafen wir auf einen Kreisverkehr, an dem wir links in Richtung Neubeken abbogen. Dort wendeten wir uns am T-Stück zunächst nach links und gleich wieder rechts in Richtung Dahl. Noch vor Dahl unterqueren wir die B64 und hinter Dahl die B68. In Dahl Dörenhagen bogen wir in einer Rechtskurve links in Richtung Ebbinghausen ab. Wir folgen der Straße durch ein paar Serpentinen  nach Ebbinghausen. Dort trafen wir auf einen Kreisel, den wir an der dritten Ausfahrt in Richtung Lichtenau verließen. In Lichtenau trafen wir wieder auf die B68, der wir ein Stück rechts  Richtung Warburg durch Lichtenau folgten. Am Kreisel nahmen wir die dritte Ausfahrt Richtung Willebadessen und folgten der Beschilderung bis wir die Gleise überquerten. Hinter den Gleisen links kamen wir zum Hotel, wo uns unser wohlverdientes Abendessen erwartete.

 

 

Montag, 21.05.2018

Am Montag ging es  in Richtung Weser. Wir fuhren vom Parkplatz aus in Richtung Stadtmitte Willebadessen und geradeaus durch den Ort immer der Nähte (kleiner Bach) entlang über Fölsen nach Niesen, wo wir auf die B252 stießen, der wir nun links in nördlicher Richtung nach Siddessen folgten. Bevor wir Siddessen erreichten, biegen wir an der AVIA-Tankstelle rechts in Richtung Hampenhausen ab. In Hampenhausen ging es scharf rechts nach Auenhausen und Natingen. Dort bogen wir links auf die L837 Richtung Rothe, Tietelsen ab. Hinter Tietelsen wird aus der L837 die L890, der wir weiter folgten, bis sie bei Roggenthal auf die B241 trifft. Hier bogen wir links ab nach Beverungen. In Beverungen stießen wir auf die B83, die uns rechts nach Bad Karlshafen führte.  Hier stellten wir die Autos ab, um das Städtchen eigenständig zu erkunden. Bad Karlshafen ist eine Kurstadt im Landkreis Kassel sowie die nördlichste Gemeinde Hessens. Dem Landgrafen Carl zu Hessen ist es zu verdanken, dass aus Frankreich geflohene Protestanten, die Hugenotten, hier als erste Siedler der Stadt eine neue tolerante Heimat fanden. In einer ehemaligen Tabakfabrik befindet sich heute das Deutsche Hugenotten-Zentrum. Bad Karlshafen, das ursprünglich 1699 als Sieburg gegründet wurde, wurde 1717 zu Ehren Carls Landgraf zu Hessen in Carlshafen umbenannt. 1935 wurde die Schreibweise modernisiert und Karlshafen bekam den heutigen Namen. Der Landgraf hatte ehrgeizige Pläne.  So wollte er einen Landgraf-Carl-Kanal zu graben lassen, um die Zölle (Stapelrecht) von Hannoversch Münden umgehen zu können und eine neue Wasserstraße bis in die Residenzstadt Kassel bauen lassen. Diese Pläne konnten jedoch nur teilweise realisiert werden, ebenso wie die weiteren Ausbaupläne für die Stadt Karlshafen. Das alte Hafenbecken der Stadt, das seit 1930 keine schiffbare Verbindung mehr zur Weser hatte und zu verlanden drohte, wird seit 2017 für 6,5-Millionen-Euro wieder an die Weser angeschlossen.

Um 11.30 Uhr waren wir wieder bei den Autos um gemeinsam zum Weser Skywalk zu fahren. Dazu fuhren wir über die Weserbrücke links und folgten der Beschilderung bis zum Weser-Skywalk Parkplatz. Von dort spazierten wir der bis zu den Hannoverschen Klippen. Hoch überragen die rotbraunen Felsen der Hannoverschen Klippen die Wipfel der knorrigen Bäume am Wesersteilhang. Mit rund 80 Metern Höhe sind die Klippen im Weserbergland einmalig. Dazu bieten die Klippen ein einmaliges Erlebnis. Vom nur 250 m vom Parkplatz entfernten Weser-Skywalk haben wir einen grandiosen Ausblick ins Wesertal und auf das Kronendach des angrenzenden „Urwaldes“.

Weiter ging es über Nebenstraßen immer auf der rechten niedersächsischen Seite der Weser über Lauenförde, Fürstenberg und Boffzen (Da werden doch Erinnerungen wach!) nach Holzminden, wo wir auf dem Parkplatz Johannismarkt unsere Fahrzeuge abstellten und die Innenstadt Holzmindens auf erkundeten. Vom Parkplatz Johannismarkt aus kann man die Altstadt Holzmindens und benachbarte Bereiche auf kurzem Weg erreichen. Die Hintere Straße lässt den Typ der Ackerbürgerhäuser erkennen, mit dem Giebel zur Straße gerichtet, aus Fachwerk gebaute Hallenhäuser. Einige dieser Häuser sind mit Platten aus Sollingsandstein auf den Dächern und teilweise auch an den Außenwänden bedeckt. Die Hintere Straße führt auf ein hohes Torhaus zu, das Reichspräsidentenhaus. Hier erklingen nach der Uhr im Glockenspiel beliebte Melodien. Auf seiner nach außen gerichteten Seite kann man zu bestimmten Zeiten die Figuren des Meisterumzuges der Fachhochschulabsolventen vorüberziehen sehen.

Durch die Grabenstraße gelangt man zurück zum Johannismarkt. Hier steht das Tilly-Haus, das 1609 errichtet vom Brand im Dreißigjährigen Krieg verschont blieb. Es wird angenommen, dass Tilly in dem aufwendigen Haus vorübergehend sein Quartier bezogen hat.

Die Luther-Kirche (ursprünglich Marien-Kirche) ist ein Wahrzeichen der Stadt. Der Raum für Gottesdienste erfuhr durch einen Umbau von 1577 zur zweischiffigen Halle und erneute Veränderungen 1900 wesentliche Umgestaltungen.

Der Markt im Zentrum der Altstadt mit Brunnen und Baumreihen dient dem Wochenmarkt und Festveranstaltungen, wie zum Beispiel dem Fahnenschwenken anlässlich der traditionellen Schützenfeste. Einst befand sich auf dem Platz im Westteil das Rathaus und im Ostteil das Brauhaus. In der wegen ihres gekrümmten Verlaufs so genannten Halbmondstraße fällt das Severinsche Haus von 1683 (Nr. 9) in die Augen. Es ist das größte der Holzmindener Ackerbürgerhäuser, reich geschmückt und mit kunstvoll gestalteter Wetterfahne. In der Altstadt suchten wir uns einen kleinen Imbiss zu Mittag.

Dann ging es weiter, über Bevern, immer an der Weser entlang zur Autofähre Polle. Hier setzten wir über und fuhren Richtung Westen über  Falkenhagen, Glashütte, Rieschenau nach Schwalenberg. In Schwalenberg bogen wir scharf links ab und fuhren über Born, Sommersell  und Entrup nach Nieheim. Hier stießen wir auf die B252, die wir nach links in südlicher Richtung befuhren. Der Bundesstraße folgten wir bis Niesen, wo wir auf die L820 Richtung Willebadessen abbogen. Hier erwartete uns wieder das Abendessen im Hotel.

 

 

Dienstag, 22.05.2018

Getreu dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm!“  starteten wir erneut bereits gegen 9.00Uhr. Es giht  wieder nach Norden, denn wir wollten das Automuseum in Melle besuchen. Über Lichtenau, wo wir auf die B68 traffen, die uns direkt nach Paderborn brachte wo wir auf die A33 Richtung Bielefeld auffuhren, ging es weiter. Der Autobahn folgten wir bis zur Ausfahrt Brackwede und fuhren über Halle (Westfalen) und Teenhausen, Holterdorf und Sondermühlen nach Melle. In Melle, in der „Pestelstraße“ (hier liegt das Automuseum Melle) wurden wir zu einer ausgesprochen sachkungigen und interessanten Führung erwartet.

Nach dem Besuch des Automuseums begann für die meisten Fahrtteilnehmer die Heimreise. Wer  es jetzt besonders eilig hatte, konnte die A2 nutzen um schnellstmöglich heim zu kommen. Die anderen machten noch Station in Bückeburg. Anfang des 14. Jh. wurde die Bückeburg als Wasserburg erbaut. Erst 1609 folgten spät die Stadtrechte, als Graf Ernst zu Holstein-Schaumburg das Schloss Bückeburg als Residenz erwählte und die Stadt zum Regierungssitz machte. Zwischenzeitlich war Bückeburg die Hauptstadt Schaumburg-Lippes. Ab Mitte 18. Jh. bis Ende 18. Jh. war die Blütezeit der Stadt. 1934 verlor Bückeburg seine Kreisfreiheit.
1948 verlor es im Land Niedersachsen auch die Funktion einer Kreisstadt. Sehenswert ist neben dem Schloss, seiner Parkanlagen und der Reitschule vor allem die Stadtkirche. Diese Kirche ist, trotz der barocken Fassade, nicht katholisch, sondern der Sitz einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde sowie Haupt- und Bischofskirche der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe.

Nach einem gemeinsamen Kaffee endete hier unsere Fahrt und wir fuhren eigenständig in kleinen Gruppen, z. B.  über die B65 und die A2 nachhause.

Startnummer 11, der kleine Australier aus Adelaide
Die Ökonomie von Schloss Hämelschen Burg
Die Zentscheunen der Abtei von Marienmünster
Abteikirche Marienmünster
Externsteine
Die Tankstelle im Freilichtmuseum
Auf in die 60'er Jahre!
Startnummer 10, der 51'er Opel Kapitän
Bad Karlshafen vom Weser Skywalk aus
Holzminden
Weserfähre bei Polle
Startnummer 3, das Damenteam beim Verlassen der Autofähre
Eineiige Zwillinge im Automuseum Melle
Glas "Fun Auto", älter als der Mini Moke
Kronjuwel des Automobilmuseums in Melle, der SPA Rennwagen
Blick durchs Heckfenster
Letzte Station Bückeburg

Anhang

Trotz der phantastischen Landschaft und der ländlichen Idylle, die uns auf unserer Fahrt begleitete, führte uns unsere Fahrt gleichzeitig durch zahlreiche Stätten deutscher Automobilgeschichte.

Bei der Nennung der Stadt Hannover, fällt den meisten Menschen sofort das VW-Nutzfahrzeuge-Werk in Hannover Stöcken ein, wo auch heute noch Fahrzeuge produziert werden. Aber selbstverständlich gab es in Hannover auch vor VW bereits eine Automobilindustrie. Und auch weitere Städte, die wir auf der Tour durchfuhren, waren Produktionsstätten für Automobile. Die unten aufgeführte Tabelle soll dies verdeutlichen:

Produktionsstandort

Fahrzeugmarke

Art der Automobile

Zeitdauer der Produktion

Hannover

Volkswagen

Nutzfahrzeuge

bis heute

Hannover

Hanomag

Trecker, LKW, PKW

1925-1951

Hannover

HAWA

Elektromobil (Cyclecar)

1921-1923

Hannover

Dorner

Diesel-PKW  (Cyclecar)

1923-1924

Hannover  AHS (Autohaus Hannover Süd) VW Buggy

 1969-1978

Hameln

NAW – Kolibri, Sperber

PKW

1908-1915

Hameln

Selve

PKW

1921-1929/30

Paderborn

Champion

PKW (Kleinwagen)

1950-1952

Paderborn  Adolf Orion Kunststoffroadster (VW-Chassis) 

1956-1956

Bielefeld

Dürkopp

PKW, LKW

1897-1927

Bückeburg

HKB (Harmening Karosserie Bau)

Omnibusse, LKW

1926-1960

Bad Oenhausen, Vlotho

Meyra

PKW  (Kleinwagen)

1948-1961