Podeus
In Wismar war Paul Heinrich Podeus und später seine Söhne Heinrich und Paul in verschiedenen Geschäftsbereichen tätig. Sie gründeten eine Reihe unabhängig voneinander arbeitender Fabriken und Firmen. 1902 entstand unter der Leitung von Paul Podeus eine Maschinenfabrik mit Nutzfahrzeugbau. Der Konstrukteur Josef Vollmer entwickelte einen LKW, dessen Serienproduktion 1905 begann. Es entstand eine Karosseriebau-Werkstatt, um die LKW Fahrgestelle mit entsprechenden LKW- oder Omnibusaufbauten zu versehen. Auch erste PKW entstanden in dieser Zeit.
1910 wurden sogenannte Subventionswagen gebaut, d.h. Lastwagen, die staatlicherseits gefördert wurden, um die Wirtschaft anzukurbeln. Podeus war mit einem Dreitonner und mit eine Fünftonner LKW dabei. Im Folgejahr konnte die PKW Produktion anlaufen. Der erste Podeus PKW war ein 9/24PS. Er hatte einen 2300ccm Vierzylinder-Motor mit Seitensteuerung und verfügte über eine dreifach gelagerter Kurbelwelle. Der Podeus 10/30PS mit 2600ccm Hubraum folgte 1912 und 1913 der Podeus 7/20PS mit 2000ccm Hubraum. Dabei wiesen die Motoren ab 1912 paarweise gegossene Zylinderblöcke auf, von denen jeweils zwei verbaut wurden um einen Vierzylindermotor zu erhalten.
Die Podeus-Fahrzeuge hatten im Norden durchaus Erfolg und verkauften sich auch im ganzen Ostseeraum. Zu Beginn des ersten Weltkrieges wurde der PKW-Bau eingestellt und stattdessen wurden kriegswichtige LKW gebaut. Nach dem Krieg endete auch dieses Kapitel und man produzierte unter dem geschützten Namen "Raupenschlepper" Kettenfahrzeuge.
1926 wurde die Firma von der Eisenbahn-Verkehrsmittel AG, Berlin übernommen, die in Wismar bis 1939 Kipper- und Omnibuskarosserien anfertigen ließ.
Der wahrscheinlich letzte existierende Raupenschlepper von Podeus ist im Innenhof des Plantechnikums in Wismar zu sehen.