Rometsch
1924 gründete Friedrich Rometsch seine Karosserieschmiede in Berlin Halensee. Er hatte bei Erdmann & Rossi sein Handwerk gelernt und nahm auch Johannes Beeskow gleich mit von seinem früheren Arbeitgeber. Damals war es noch üblich, dass die Kunden Chassis kaufen und bei einem Karossier ihrer Wahl den Aufbau anfertigen ließen. Diese Praxis änderte sich aber in den späten 30'er-Jahren, als die Automobilhersteller dazu übergingen eigene Karosseriewerkstätten zu betreiben und fertige Autos zu verkaufen. In den Folgejahren musste Rometsch sich darauf verlegen, bestehende Autos zu modifizieren.
So legte er eine Serie von VW-Käfer Taxen auf. Dazu wurde die Bodengruppe verlängert und zwei zusätzliche Türen schafften den, für Taxen zwingend vorgeschriebenen, direkten Zugang zu der hinteren Sitzbank.
Außerdem entwickelte man bei Rometsch zwei Coupés, die nach Ihren Konstrukteuren benannten Rometsch Beeskow und Rometsch Lawrence. Beide waren auf von VW zugekauften Bodengruppen montiert und wiesen Käfertechnik auf. 1951 stellte Rometsch ein für Borgward entwickeltes Goliath 600 Sportcoupé vor. Der Verkauf des Wagens lief bei Borgward allerdings nur schleppend, vermutlich waren die mit 36 PS schwache Motorisierung und der relativ hohe Preis der Grund, warum sich dieses schmucke Coupé auf dem Markt nicht durchsetzen konnte.
Als die Absatzzahlen für die auf VW basierenden Modelle sich bei niedrigen Stückzahlen einpendelten, geriet Rometsch in Probleme. Die Konkurrenz des Karmann Ghia, der billiger war, mag ein Grund dafür gewesen sein. Als dann Heinrich Nordhoff bei VW die Lieferung von Bodengruppen untersagte, mussten vollständige Fahrzeuge gekauft und auseinander gebaut werden, um weitere Autos verkaufen zu können. Das wirkte sich aber auf die Wirtschaftlichkeit ausgesprochen negativ aus. So stellte man bei Rometsch 1961 die Produktion von Automobilen ein.