Rumpler
Edmund Rumpler betrieb seit 1914 die Berliner Rumpler-Werke zur Herstellung von Flugzeugen. Er lieferte im 1. Weltkrieg verschiedene Flugzeugmodelle für den Kampfeinsatz. Als nach dem Versailler Vertrag Deutschland das Recht auf Luftfahrt abgesprochen wurde, musste sich auch Rumpler nach anderen Betätigungsfeldern umsehen. Er fand dies in der Entwicklung und Produktion von Automobilen. So entwickelte man im Zweigwerk in Augsburg einen besonders windschlüpfrigen Wagen, den Rumpler Tropfenwagen, der 1921 auf der Automobilausstellung in Berlin Prämiere feierte. Anschließend begann in Berlin die Produktion des Wagen. Er sah so völlig anders aus, als die gewohnten Automobile dieser Zeit. Die Seitenform war der Gestalt eines fallenden Tropfens nachempfunden und daher wurden erstmals im Automobilbau gebogene Scheiben verbaut. Das sorgte für einen auch heute noch ordentlichen Luftwiderstandsbeiwert (CW) von nur 0,28. Der Fahrer saß mittig hinter der gewölbten Scheibe und hinter ihm war Platz für vier weitere Personen. Der Motor war zunächst ein Sechszylinder- W-Motor mit 2300ccm und einer Leistung von 35 PS, der den Wagen auf 95 km/h beschleunigte. Später baute man bei Rumpler einen hubraumvergrößerten W-Motor ein, der gut für 105 km/h war. Zuletzt wurden 2600ccm Reihenvierzylinder von Mercedes Benz eingebaut, die mit ihren 50 PS den Wagen auf 115 km/h beschleunigen konnten. Die Motoren waren noch vor der Hinterachse als Mittelmotoren eingebaut, was bekanntlich die Straßenlage des Fahrzeuges verbessert. Trotz der guten Fahrwerte, fand der Wagen, wohl wegen der ungewöhnlichen Form weniger Absatz als erhofft.
1925 musste das Unternehmen die Produktion nach etwa 100 hergestellten Fahrzeugen einstellen und Konkurs anmelden. Die Produk-tionsanlagen wurden 1926 verkauft und das Unternehmen aufgelöst.
Heute kann man den Rumpler Tropfenwagen im Deutschen Technikmuseum Berlin bewundern.