Slaby & Behringer
Rudolf Slaby und Hermann Beringer gründeten 1919 in Berlin die SB-Automobil-Gesellschaft m.b.H. Rudolf Slaby entwickelte ein Fahrzeug, das als Einsitzer eigentlich als Invalidenfahrzeug gedacht war. Der kleine Elektrowagen hatte eine selbst tragende Karosserie aus Kunststoff, sogenanntem Triplex.
Als Jørgen Skafte Rasmussen, Slaby in Berlin zufällig mit seinem Fahrzeug sah, war er so begeistert, dass er 100 Slaby Behringer, so nannte man das Fahrzeug, in Auftrag gab, die er über sein DKW Vertriebsnetz verkaufen wollte. Sein Cousin Behringer überredete Slaby dazu auch einen Zweisitzer zu bauen, der dann mit einem DKW-Motor angetrieben werden sollte. Der Absatz der Fahrzeuge verlief gut und man verkaufte 1920 200 Stück nach Japan, was damals der größte Absatzmarkt für Elektrofahrzeuge war. Die Inflation fraß die Gewinne aus dem Exportgeschäft aber auf und als 1923 nach einem verheerenden Erdbeben in Japan eine ganze Reihe Fahrzeuge und der japanische Importeur der Wagen zu den Opfern zählten, brach das Japangeschäft zusammen. Auch dass Rasmussen Slaby und Beringer finanziell zu Hilfe kam, konnte den Konkurs nicht mehr aufhalten. So ging nach rund 2000 fertiggestellten Fahrzeugen (rund 360 mit DKW-Motor) die kurze Erfolgsgeschichte zu Ende.
Jørgen Skafte Rasmussen übernahm das Gelände in Berlin und stellte Rudolf Slaby als Konstrukteur ein. So ist es kein Zufall, dass der erste DKW, der DKW P15PS, der im Mai 1928 vorgestellt wurde eine selbst tragende Sperrholzkarosserie aufwies, es war eine Slaby-Konstruktion.
Heute kann man einen Slaby Beringer im Deutsches Museum Verkehrszentrum München begutachten.