Clubfahrt ins westliche Sachsen-Anhalt
Clubfahrt vom 19.09. bis 20.09.2020
ins westliche Sachsen-Anhalt
Tag 1 (19.09.2020)
Treffpunkt: Olen Drallen Hoff in Lachendorf um 9.00Uhr
Um 9.30Uhr starteten die 8 Oldtimer bei stahlendem Spätsommerwetter zur diesjährigen Clubfahrt. Von Lachendorf aus ging es über Ahnsbeck, Helmerkamp und Nienhof nach Müden (Aller). Über Ettenbüttel ging es dann nach Leiferde und über Ribbesbüttel zur B4. Dieser folgten wir bis Meine. Dort bogen wir links Richtung Wolfsburg ab und noch im Ort wieder rechts nach Abbesbüttel. Über Grassel und Bevenrode fuhren wir weiter. Dort folgten wir dem weißen Schild links nach Hondelage und weiter bis nach Wendhausen. Dort fuhren wir in Richtung Essehof geradeaus über die B248 (Berliner Str.) nach Essehof. Weiter ging es über verträumte Nebenstaraßen durch die sonnige Landschaft nach Hordorf und an Cremlingen vorbei rechts nach Veltheim (Schöppenstedt) und über Schulenrode und Kl. Veltheim nach links Richtung Hemkenrode und Lucklum. An der Kompturei des Deutschritterordens vorbei ging es in das Reitlingstal, wohl eine der schönsten Gegenden im Elm-Lappwald Naturpark. Kurz nachdem wir das Tal durchquert hatten, stießen wir am Tetzelstein zu einem ersten Zwischenstopp zusammen. Der nur 88 cm hohe Tetzelstein bezeichnet die Stelle, an der der Überlieferung nach der Domikanerpater und Ablassprediger Johann Tetzel (1465–1519), einer Sage nach erschlagen und beraubt worden sein soll.
Nach einer kurzen Rast ging es dann weiter nach Königslutter hinein, wo wir den Kaiserdom besichtigten.
Dieser Dom zählt zu den herausragenden Bauwerken der Romanik in Deutschland. Er gilt als sächsisches Gegenstück zum salischen Dom in Speyer. Im Sommer des Jahres 1135 löste Kaiser Lothar III. das von seinen Vorfahren mütterlicherseits ererbte Kanonissenstift auf und legte an gleicher Stelle den Grundstein für die Grabeskirche seiner Familie. Dazu stiftete er ein neues Hauskloster, das er mit Benediktinermönchen besetzte. Der Konvent unter Leitung von Abt Eberhard kam aus dem Kloster Berge bei Magdeburg, einem Zentrum der hirsauischen Reformbewegung in Norddeutschland. Der Kaiserdom wurde als eine dreischiffige, im gebundenen System angelegte Pfeilerbasilika mit Querhaus, dreiteiligem Chor und Westriegel errichtet. Die Kirche wurde den Heiligen Petrus und Paulus geweiht. Berühmt ist der Dom vor allem für seine Bauplastiken, zu denen das Löwentor und der Jagdfries an der Choraußenmauer gehören.
Nach dem Dombesuch ging es auf die B1 Richtung Helmstedt und über Sunstedt ging es dann rechts ab nach Lelm und Räbke. Dort erwartete uns bereits die Helmstedter Zeitung, die über unseren Besuch in Räbke berichten wollte. (Bericht vom 21.09.2020) So wurden die Fahrzeuge auf dem Tieplatz der Gemeinde Räbke zum Fototermin versammelt.
Das 7-Mühlendorf Räbke schaut zurück auf eine viel hundertjährige Geschichte traditioneller Landwirtschaft und eine vielfältige, handwerkliche Müllereiwirtschaft. Hier hat insbesondere die Papierherstellung aus Lumpen eine herausragende Rolle gespielt. Die Papierherstellung hatte damals einen guten Absatz, denn Helmstedt war zu jener Zeit Universitätsstadt. Die einzige Mühle, die in Räbke aber zurzeit sofort ihre Arbeit aufnehmen könnte, ist die Mühle Liesebach, die wir daher auch nach dem Mittagessen in den Elmstuben am Schwimmbad besuchten. Unterhalten wird die Mühle von einem Mühlenverein, der mit viel Engagement das technische Museum erhält. Nach einer interessanten und kurzweiligen Führung ging es dann weiter.
Wir fuhren über Warberg mit seiner netten Burg weiter zur L641 und weiter nach Schöningen. Ca. 1km hinter Schöningen befindet sich das Forschungsmuseum Schöningen (früher: Paläon), wo wir mal wieder etwas für unsere Bildung tun wollten. Leider war das Paleon trotz Wochenende bereits dabei die Tore zu schließen, so dass wir den Besuch des Museums aufgeben mussten. Man fragt sich, wie das Museum auch nur einen Teil seiner Kosten einspielen will, solange es an solchen Öffnungszeiten festhält. Wir führen jedenfalls die wenigen hundert Meter weiter zur Aussichtsstelle Tagebau wo neben einigen Elektroloks und Loren, die im Tagebau die Braunkohle zum Kraftwerk transportierten auch ein Tagebaubagger zu besichtigen war. Dann ging es über Hötensleben (Das Grenzmuseum war bereits einmal ein Ziel einer Ausfahrt) und Barneberg auf die B245 und nach 2,5 km über Ausleben nach Beckendorf und zu unserem Hotel im Oscherslebener Ortsteil Jacobsberg.
Hier bezogen wir für die Nacht unser vorbestelltes Quartier. ZumAbendessen müssten wir leider noch einmal nach Oschersleben hinein fahren, weil sich das Hotelpersonal überfordert fühlte, bei zwei Hochzeitsgesellschaften auch noch eine15-köpfige Reisegruppe zu bekochen. So landeten wir in einer netten Trattoria.
Tag 2 (20.09.2020)
Nach einer geruhsamen Nacht, die morgens durch die unermütlichen Schreie mehrerer Hähne ein jähes Ende fand, führen wir um 9.30 Uhr beim Hotel vom Hof. Wir fuhren zurück nach Beckedorf und dann rechts ab nach Eggenstedt und Seehausen, wo wir einen Tankstopp einlegten, damit alle wieder ausreichend mit Treibstoff versorgt waren. Auf der B246A ging es dann rechts ab nach Remkerleben. Über romantische Nebenstraßen führte uns der Weg über Bergen und Groß Rodensleben und über Ochtmersleben-Bahnhof nach Ochtmersleben. Dann ging es nach Eichenbarleben und rechts ein ganz kurzes Stück auf die B1. Am Ortsausgang führen wir links nach Schackensleben und über Klein Santersleben und Rottmersleben nach Hundisburg. Da alle Straßen frei waren und sie sich auch problemlos finden ließen, waren wir deutlich zu früh für die Führung in Schloss Hundisburg und zogen so den Besuch im technischen Museum Ziegelei Hundisburg vor.
Die historische Ziegelei Hundisburg ist ein produzierendes technisches Denkmal und stammt aus dem Jahre 1882. Den Besuchern wird eine funktionstüchtige Ziegelei gezeigt, deren Anlagentechnik im Wesentlichen dem Stand von 1903 entspricht. Sie vermittelt einen Einblick in die Herstellung von Ziegeln und ist in ihrer Komplexität einmalig in Deutschland. Die kompetente Führung durch die Anlage machte auch uns Laien die Ziegelproduktion der damaligen Zeit transparent.
Anschließend ging es dann zum Schloss, wo wir eine Führung vereinbahrt hatten. Leider konnte man den Hauptsaal nicht besichtigen, da er zurzeit restauriert wird. Aber die restlichen Räume des Schlosses, der herrliche Barockgarten und die Kulturscheune an der alten Burgmauer sind auch so sehr eindrucksvoll.
Von Hundisburg ging es dann nach Wanzleben, wo wir eine gemütliche griechische Gaststätte fanden, die unseren Hunger gut und schmackhaft zu stillen wusste.
Anschließend ging es auf den Rückweg. Ursprünglich war der Weg über Flechtingen und sein hüsches Wasserschloss geplant, aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, verzichteten wir aber auf diesen kleinen Umweg und führen direkt über Calvörde und links nach Wegenstedt und Etingen, Karthendorf, Rätzlingen, Bösdorf nach Oebisfelde. Hinter Oebisfelde trafen wir auf die B188, die wir in Richtung Gifhorn befuhren.
Zum Abschluss traf sich der harte Kern noch im „Landcafe‘ Gifhorn, Alter Kirchweg 2. und ließ das Wochenende bei Eis und Espresso gebührend ausklingen.
Hier kann man den Bericht in den Helmstedter Nachrichten vom 21.09.2020 nachlesen.