Borgward Isabella TS Coupé
Bei dem hier vorgestellten Fahrzeug handelt es sich um eine Komplettrestauration, die sich über fast 20 Jahre hinzog. Der Besitzer machte damals alle Fehler, die man als Neueinsteiger in die Oldtimer-Szene nur machen kann. Geblendet von der Möglichkeit seinen Traum-Oldtimer günstig zu erwerben, wagte er sich an eine Restauration, deren Probleme er nicht überschauen konnte. Zudem verließ er sich zu sehr auf den äußeren Schein, als dem tatsächlichen Erhaltungszustand des Wagen auf den Grund zu gehen.
Bereits bei der Entfernung der Zierleiste am Scheinschweller kam die Ernüchterung. Das merkwürdige Geräusch bei der Entfernung der Schrauben und die rieselnden Partikel verrieten, hier war gar kein Blech mehr vorhanden, stattdessen war eine Dachlatte mit Glasfaser und Spachtelmasse verbaut. Noch schlimmer kam es, als die Sitze ausgebaut wurden und sich das unter dem Teppich befindliche grün lackiere Blech als lose herausnehmbar erwies. Nach Entfernung der Bleche "grinste" dem entsetzten Besitzer über weite Flächen die dicke Teroson Unterbodenschutzschicht entgegen. Der Wagenboden war also nur noch rudimentär erhalten.
Nun rächte sich auch die Unbedarftheit, mit der der Besitzer an die Restauration gegangen war, ist die Bodengruppe der Isabella doch so diffizil aufgebaut, dass man nicht einfach hergehen und einen Schweller hier und ein Bodenblech da ersetzen kann. Die gesamten unteren 20 cm des Fahrzeuges mussten erneuert werden und dabei musste mit einem Hilfsrahmen verhindert werden, dass sich das Fahrzeug verzog.
Das führte schließlich zu einer deutlich weitergehenden Instandsetzung als ursprünglich vorgesehen. Neben dem neuen Boden wurden die Sitze und die Inneneinrichtung erneuert und statt des heruntergekommenen Kunstleders nun echtes Leder eingebaut. Der Motor wurde komplett revidiert und ein neuer Kabelbaum verlegt um die 6-Volt-Anlage nicht ständig an ihre Grenzen zu bringen. Die Chromteile wurden teilweise ersetzt bzw aufgearbeitet und der Wagen neu lackiert. Dem Alter des Besitzers Rechnung tragend wurde eine Rückfahrkamera mit zwei Piepern eingebaut und auch eine 12V Steckdose zum Anschluss eines Navi. Die zusätzliche dritte Bremsleuchte dient der Sicherheit des Autos, das gemessen an modernen Autos ziemlich "unbeleuchtet" daherkommt.
Anschließend wurden die originalen Zusatzscheinwerfer aus den 60'gern wieder verbaut und solche Gimmecks, wie der kleine Ventilator an der Heckscheibe zur Beseitigung des Feuchtigkeitsbeschlags an der Heckscheibe, wieder eingebaut. Dabei wurden die Löcher für Zusatzscheinwerfer im Armaturenbrett verschlossen und ein neues Zusatzpanel fur die alten Schalter angefügt.