Butz
Bungartz und Co. war ein erfolgreicher kleiner Traktorenhersteller in München. Das Hauptgeschäft wurde mit Einachsschleppern gemacht, die bei Klein- und Bergbauern besonders beliebt waren. Aber auch Vierradschlepper wurden produziert.
1934 unternahm das Unternehmen einen Vorstoß in Richtung PKW-Bau und stellte den Bungartz Butz vor. Der unter diesem Namen vorgestellte Kleinwagen war eine Konstruktion von Josef Ganz. Ein zweisitziges Leichtbau Cabriolet mit einer Sperrholzkarosserie und einem im Heck eingebauten, wassergekühlten Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 400ccm Hubraum. Dem Wagen war jedoch kein großer Erfolg beschieden und er verschwand 1934 oder 1935 wieder vom Markt. Ein konstruktiv ähnliches Modell, den Gutbrod Superior, ebenfalls von Josef Ganz konstruiert, hatten die Gutbrod-Werke von 1933-1934 als Ganz-Lizenz gebaut. Auch dieses Modell hatte darunter zu leiden, dass sein Konstrukteur Jude war, und so wurde auch der wichtige Beitrag, den Josef Ganz zur Entwicklung des VW Käfers beitrug, nicht gewürdigt und alleine Ferdinand Porsche zugeschrieben. Ganz sah sich genötigt vor dem Naziterror in die Schweitz zu emigrieren, wo er den schweitzer Volkswagen entwickelte. Selbst in der Schweitz hatte die Gestapo Josef Ganz nicht in Ruhe gelassen, sondern bei den Behörden angeschwärzt und verleumdet, was schließlich zu seiner Ausweisung führte. Mit knapper Not konnte er vermeiden, dass er nach Deutschland ausgeliefert wurde und endete verarmt in Australien. Sein Auto wurde von der Rapid Motormäher Fabrik in Dietikon vor den Krieg in Vorserie gebaut und nach dem Krieg als Rapid in kleiner Serie aufgelegt. Es entstanden rund 40 Fahrzeuge, von denen noch einige erhalten sind; eines ist im Verkehrshaus Luzern zu bewundern.
Es ist hingegen kein überlebendes Exemplar des Butz bekannt.
Bungartz & Co. fusionierte 1965 mit der Karl Peschke GmbH & Co. KG zu Bungartz & Peschke GmbH Co. KG und das Werk wurde nach Hornbach verlegt. 1976 kaufte Gutbrod das Werk in Hornbach auf.