Dornier
Claude Dornier übernahm 1922 die bereits vorher von ihm geleitete Zeppelin Werk Lindau GmbH in Manzell am Bodensee und gründete so die Dornier-Werke GmbH. Hauptgeschäft des Unternehmens war der Bau von Flugzeugen unter denen wohl das zehnmotorige Flugboot DO X das bekannteste sein dürfte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Flugzeugproduktion in Deutschland zunächt verboten und Dornier konnte erst 1951 mit den Oficinas Técnicas Dornier (OTEDO) in Spanien und gar erst ab 1954 in Immenstaad wieder Flugzeuge konstruieren.
Claude Dornier, der stets bemüht war, die Abhängigkeit des Unternehmens vom Flugzeugbau zu minimieren suchte nach anderen Betätigungsfeldern und entwickelte beispielsweise Webstühle weiter, die er anschließend produzierte. Sein Sohn Claudius Dornier regte den Bau eines Automobils an, dass er in der Folgezeit entwickelte. So entstand der Dornier Delta, ein Fahrzeug, bei dem die vier Personen "dos a dos", also Rücken an Rücken saßen und das Platzangebot optimal nutzen konnten. Unter den mittigen Sitzplätzen war der Motor untergebracht, was dem Mittelmotorwagen eine gute Straßenlage verlieh. Der Einstieg erfolgte über die Frontseite, bzw. das Heck des Fahrzeuges, wo sich die Türen nach oben schwenken ließen. Es ergab sich jedoch, das Dornier das Auto nicht kostengünstig genug bauen konnte, um damit Gewinne zu erzielen. Da außerdem inzwischen die Freigabe der Flugzeugproduktion in Deutschland wieder erfolgt war, verkaufte Dornier das Projekt an Zündapp und wandte sich wieder der Flugzeugherstellung zu.
Zündapp übernahm die Lizenz und baute das Fahrzeug nach deutlichen Veränderungen an der Karosserie am Fließband. Vertrieben wurde es dann unter dem Namen Zündapp Janus. Obwohl das Fahrzeug modern konzipiert war, es verfügte über belüftete Bremstrommeln, Hydraulikbremse, Einzelradaufhängung hintere Pendelachse und andere technische "Schmanker", wurde es nicht zum Erfolg. Einerseits war der Preisunterschied zum Mittelklassewagen nur gering und andererseits ging der Trend zu jener Zeit des Wirtschaftswunders hin zu größeren Fahrzeugen.
Claudius Dornier unternahm Mitte der 60'er-Jahre noch einmal den Versuch in die Automobilbranche einzusteigen und entwickelte mit Erwin Hymer den Delta II. Das Fahrzeug war als Stadtwagen für zwei Personen konzipiert, die den nur 2,20 m langen Wagen bequem über Schiebetüren besteigen konnten. Mit einer Breite von 1,43 m und einem Wendekreis von 6,5 m war er wirklich ideal für die Stadt geeignet. Ein Zweizylinder von Steyr-Puch unter dem Kofferraum im Heck sorgte für den Vortrieb. In einer zweiten Version wurden Elektromotoren verbaut. Das Fahrzeug kam aber nicht über das Prototypenstadium hinaus Einer der Prototypen (siehe unten) ist heute im Museum Industriekultur in Nürnberg zu bestauen.
1985 wurde die Gesellschaft von Daimler-Benz übernommen und später über den Luft- und Raumfahrtkonzern DASA teilweise in die EADS integriert.