Ehrhardt
Heinrich Ehrhardt besaß eine Lizenz für französische Decauville Fahrzeuge, die er in seinem Unternehmen, der Fahrzeugfabrik Eisenach AG fertigen ließ. 1904 gründete er ein neues Unternehmen in Düsseldorf, das unter dem Namen Ehrhardt Automobile produzieren sollte.
Das erste Modell, ein Ehrhardt-Decauville 16/20 wurde noch nach Lizenz gefertigt und als Doppelphaeton ausgeführt. Von 1905-1907 wurde der Fidelio 8PS gefertigt, der schwach motorisiert ebenfalls als Doppelphaeton auf den Markt gebracht wurde. Sein Nachfolger in den Jahren 1908/09, der Ehrhardt 8/10 PS, war zwar etwas stärker motorisiert, beschleunigte den Wagen aber ebenfalls nur auf 45 km/h. Erst 1908 konnte mit dem Ehrhardt 31/60 PS ein leistungsfähigeres Fahrzeug angeboten werden. Das Fahrzeug, das als Tourer, Doppelphaeton oder auch als Landaulet angeboten wurde, ließ sich aber schlecht verkaufen. Die 8 Liter Hubraum, die zur Erzeugung der 60PS gebraucht wurden, ließen wohl die Betriebskosten für den Wagen etwas aus dem Ruder laufen. Es folgten noch verschiedene Vierzylinder-Typen mit 30-50PS, ehe 1922 durch die Übernahme von Szawe die Modellpalette erweitert wurde. Nun stand auch ein Sechszylindermotor mit 60PS Leistung zur Verfügung, der 15/60 PS an die Achse brachte, und der, auch in Stuttgart beim Karosseriewerk Reutter eingekleidet, als Coupé de Ville verkauft wurde.
1924 wurde die Firma Ehrhardt aufgelöst. Das Werk in Zella-Mehlis wurde später von der Pluto Automobilfabrik genutzt.
In Zella-Mehlis, im "Stadtmuseum in der Beschussanstalt", ist noch ein Chassis eines Ehrhard-Wagens zu bestaunen.