FMR
Die Buchstaben stehen für die Firma Fahrzeug- und Maschinenbau Regensburg, die ab 1957 die Produktion des Messerschmitt Kabinenrollers übernahm. Mit Fritz Fend als Gesellschafter war der Erfinder der Messerschmitt-Vorläufer beteiligt. Die Firma produzierte den KR 200 als FMR KR 200 weiter und entwickelte parallel dazu den Tiger.
Im Gegensatz zum üblichen Kabinenroller war der Tiger mit vier Rädern ausgestattet, was die Straßenlage erheblich verbesserte. Da der Tiger nicht offiziell so genannt werden durfte, (Krupp hatte die Namensrechte) verkaufte man den Tiger unter der Bezeichnung FMR TG 500. Der Tiger hatte einen Zweizylinder-Zweitakt-Motor von Fichtel & Sachs mit 500ccm Hubraum und entwickelte 20 PS, was bei dem geringen Fahrzeuggewicht von nur 390kg zu erstaunlichen Fahrleistungen befähigte. So erreichte der Tiger 130km/h Spitzengeschwindigkeit. Ein Porsche 365 aus dem gleichen Jahr war mit seinen 1300ccm und 145km/h nur unwesentlich schneller. Leider konnten die Tiger ihre Fähigkeiten auf der Rennstrecke gegen andere Marken nicht zeigen, da keine Homologation erfolgte. Vermutlich waren die Produktionszahlen entgegen anderslautender Gerüchte doch unter der erforderlichen Zahl von mindestens 400 produzierten Fahrzeugen geblieben, denn 1961 lief die Produktion schon wieder aus. Vermutlich war der Preis angesichts des Nutzens, den der Tiger im Vergleich zu anderen Fahrzeugen des selben Preissegmentes lieferte, doch zu hoch. FMR produzierte den KR 200 noch bis 1964, dann ließ das Käuferinteresse so stark nach, dass nicht mehr rentabel gearbeitet werden konnte. Eine Zeitlang produzierte man bei FMR auch den Messerschmitt Mokuli, ein Lastendreirad, das im wesentlichen ein Moped mit vorne angebrachter Achse und Ladefläche war. Dann gingen auch bei FMR die Lichter aus.