Grade
Der Flugzeugingenieur Hans Grade gründete 1921 in Bork bei Magdeburg die Grade Automobilbau AG zu dem Zweck Kleinwagen für den deutschen Markt zu bauen. Nach dem Versailler Friedensvertrage war es den Deutschen nicht mehr erlaubt beliebig viele Flugzeuge zu bauen und so beschloss Hans Grade, wie viele seiner Kollegen, auf eine verwandte Sparte, den Automobilbau, auszuweichen. Bereits im selben Jahr stellte er seinen Grade F 1 Wagen vor. Dieser verfügte über einen Zweizylindermotor mit 900ccm und mobilisierte 12 PS. Dieses erste Modell wurde jedoch nur in geringen Stückzahlen gebaut, da bereits 1922 das Nachfolgemodell, der Grade F 2 den Wagen ersetzte. Dieser Wagen besaß nun einen selbst entwickelten Grade Motor mit 800ccm und mobilisierte anfangs 14 und später sogar 16PS. Dar Fahrzeug verfügte über keinen Rahmen, sondern war selbsttragend konstruiert. 1924 war der Grade F 2 das am häufigsten zugelassene Auto in Deutschland.
Auch in Österreich wurde der Grade produziert. In der Austro-Grade-Automobilfabrik in Klosterneuburg wurden die Wagen hergestellt. Sie glichen weitestgehend den in Deutschland produzierten, hatten aber eine Schneckenlenkung.
Als die großen Hersteller, wie Opel oder Hanomag ihre am Fließband gefertigten Kleinwagen auf den Markt brachten, konnte Grade der Konkurrenz nichts entgegensetzen und 1928 wurde die Produktion eingestellt. Es entstanden insgesamt etwa 2000 bis 2500 Fahrzeuge.
Es sind noch drei Grade-Fahrzeuge erhalten geblieben. Ein rotes Exemplar ist in Privathand und das unten abgebildete kann man im Deutschen Technikmuseum in Berlin bewundern.