Hanomag

Einer der größten Hannoverschen Industriebetriebe war die Hanomag, als Hannoversche Maschinenbau AG bereits 1871 gegründet, befasste man sich mit Maschinenbau jeder Art, wie auch Lokomotiven und stellte neben Nutzfahrzeugen wie Baumaschinen, LKW, Ackerschlepper und Zugmaschinen auch PKW her.

Lastwagen wurden ab 1905 produziert und die Produktion endete erst 1969.  Personenwagen wurden von 1925 bis 1941 produziert und 1951, als man mit dem Hanomag Partner einen letzten Versuch unternahm im PKW-Geschäft Fuß zu fassen. Der Versuch scheiterte aber kläglich. 

Dabei hatte Hanomag durchaus Pionierarbeit im Automobilbau geleistet. So war der 1925 vorgestellte Hanomag Typ P 2/10PS der erste deutsche Wagen mit einer Pontonkarosserie. Diese war aber damals so ungewöhnlich, dass die potentielle Käuferschicht den Wagen als "Kommissbrot" verspottete. Die Firma ging dann 1930 mit dem Hanomag Typ 53 3/16PS , als Nachfolgemodell des Kleinwagens wieder auf die klassische Karosserieform zurück. 1935  brachte Hanomag mit dem Hanomag Typ 15 6/32PS den ersten Mittelklasse-PKW auf den Markt. 1936 stieg Hanomag mit dem Hanomag Sturm Typ 23 K sogar in die obere Mittelklasse auf. 1937 wurde dann mit dem Hanomag Rekord Diesel Typ D 19 A der erste Diesel-PKW ins Programm genommen. 1938 erschien als Ablösung der Modelle Kurier und Garant der Hanomag 1,3 Liter Typ 13, auch als "Autobahnkurier" bezeichnet.

Auch der letzte Versuch wieder in den PKW-Bau einzusteigen, der Hanomag Partner hatte Potential und barg Innovationen in sich. So war der Wagen mit einer selbst tragenden Ganzstahlkarosserie ausgestattet, hatte Einzelradaufhängung und eine ungewöhnliche Sitzanordnung. Vorne saßen drei Erwachsene und dahinter hatten zwei Kinder Platz. Die gefällige Karosserie wurde von Karmann in Osnabrück gefertigt. Trotzdem fand der Wagen wenig Käuferinteresse und es blieb bei den 20 Vorserienfahrzeugen. Hanomag stellte daraufhin die PKW-Produktion ein.

1952 übernahm die Rheinische Stahlwerke AG die Firma Hanomag. 1964 übernahmen die neuen Eigner auch Henschel und 1965 das Tempo Werk in Hamburg. 1969 wurde die Automobilsparte wieder ausgegliedert und in der neuen Hanomag-Henschel-Fahrzeugwerke GmbH, die zu 51% Daimler-Benz gehörte. Nach einer windigen Übernahme durch Horst-Dieter Esch, die in einem Betrugs- und Konkursverschleppungsverfahren endete, musste Hanomag Henschel Konkurs anmelden und die Firma schloss ihre Tore in Hannover. Komatsu übernahm die Baumaschinensparte und Mercedes hatte durch die Beteiligung an der Hanomag-Henschel Fahrzeugwerke GmbH defacto bereits die Nutzfahrzeugsparte in der Hand.

Hanomag "Komissbrot"
Hanomag 1,3 Liter Typ 13 "Autobahnkurier"
Hanomag Sturm 6 Zyl. von 1934
Hanomag Partner von 1951
Quelle: Wikipedia