Nemalette
Unter dem Markennamen Nemalette stellte die Netzschkauer Maschinenfabrik von Franz Stark & Söhne in Netzschkau/Sachsen zwischen 1923 und 1925 einen dreirädrigen Kleinwagen für zwei Personen her. Die bereits seit 1889 existierende Firma stellte zuvor landwirtschaftliche Maschinen und solche für den Heizungs- und Lüftungsbereich her, bevor sie sich dem Automobilbau widmete.
Das Fahrzeug war recht einfach konstruiert und hatte ein lenkbares Vorderrad und eine angetriebene Hinterachse. Gelenkt wurde mittels eines Lenkrades und nicht mit einem Lenkhebel oder einem Lenker. Der Motor war hinten angebracht und trieb ohne Differential die Hinterachse über Kettentrieb an. Für den Antrieb der Hinterräder sorgte ein Einzylinder-Zeitaktmotor mit einem Hubraum von 200ccm. Der luftgekühlte Motor leistete 5 PS und konnte das Fahrzeug auf 50 km/h beschleunigen. Das kleine Fahrzeug war 2,60 m lang und nur 1,26 m breit.
Es ist nicht bekannt, wie viele der Fahrzeuge hergestellt und verkauft wurden, die Produktionsdauer von 1921 bis 1923 lässt jedoch vermuten, dass es schon eine ganze Reihe Fahrzeuge waren, die in Netzschkau entstanden. Nach kurzer Produktionszeit wurde der Automobilbau in Netzschkau aber bereits 1925 wieder eingestellt. Die Konkurrenz der anderen sächsischen Autobauer, wie Horch, DKW und andere, war einfach zu groß. Die Firma existierte aber weiter und die Eigentümer, die Brüder Stark, wurden 1945 enteignet.
Eine Netzschkauer Nemalette ist leider nicht bis heute erhalten geblieben.