Passat

Der Konstrukteur Kurt Faust, der sich kurz nach dem 2. Weltkrieg mit der Konstruktion von Motorrädern beschäftigt hatte, gründete 1952 in Krefeld eine Automobilfabrik, die Passat-Werke. Bald darauf zog die Firma nach Gelsenkirchen um. Bereits Mitte 1952 konnte, dank des finanzkräftigen Partners  Heinz Elschenbroich,  die Serienfertigung des Prototyps namens Passat anlaufen. Es handelte sich bei dem Fahrzeug um ein dreisitziges Coupé in Pontonbauweise, wobei der dritte Passgier nach hinten versetzt mittig saß und die Beine zwischen den beiden Vordersitzen plaziren musste. Das Coupé, das auch als Cabriolet gebaut wurde, wies hinten zwischen den beiden ausgeprägten Flossen eine Tropfenform auf und war durch die runden Formen recht windschlüpfrig. Die Karosserie aus Aluminiumblech saß auf einem Stahlrohrrahmen und hatte vorn angeschlagene Türen mit versenkten Griffen. Ausgestattet war der Passat mit einem 600ccm Motor von Zündapp mit Automatikgetriebe, was ihn zur damaligen Zeit in der unteren Mittelklasse verortete. Aus diesem Grund war auch schon ein zweites Modell im Kleinwagensektor geplant, der Aeolus, der 1952 auf der Automobilausstellung vorgestellt werden sollte. Dieser Wagen war mit einem 200ccm Motor ausgestattet und hatte eine windschlüpfrige Karosserie mit einer Plexiglaskuppel, ähnlich der, des Messerschmitt Kabinenrollers. Der Aeolus sollte über ein stufenloses Riemenautomatikgetriebe verfügen, wie es später bei DKW entwickelt wurde. Er kam aber über die Prototypentwicklung nicht hinaus.

Obwohl bereits ein Händlernetz aufgebaut war, kam es zu Verzögerungen bei der Auslieferung und die Firma bekam finanzielle Schwierigkeiten. Als Kurt Faust sich 1952 von der Firma zurückzog, war das Schicksal der Passat Werke entschieden und sie schlossen noch im gleichen Jahr die Tore. Fausts ehemaliger Partner, Heinz Elschenbroich, gründete in Herne  die MEV Studiengesellschaft für Kraftfahrzeugentwicklung, wo ein Kleinwagen Namens Pinguin zur Serienreife entwickelt werden sollte.

Insgesamt sind höchsten 10-20 Fahrzeuge im Passatwerk entstanden, ehe es wieder schloss. Keines der Fahrzeuge ist bis heute erhalten geblieben.

Passat von 1952
Quelle: Zeitungsscan